Arpilleras – Bilder, die sprechen
Lebenswelten von Frauen in Südamerika

Am 1. Adventsonntag 1. Dezember 2024, 16.30 Uhr lädt die Bolivienstiftung ins Josefstift ein zur Vernissage der Ausstellung
„Arpilleras – Bilder, die sprechen
Lebenswelten von Frauen in Südamerika“.

Gezeigt werden Arperilleras (sprich arpiljeras), kleine textile Wandbilder aus Stoffresten. Die Rückseite der ersten Arpilleras bestand aus Stücken gebrauchter Säcke
(arpillera = Sackgewebe), das den Gegenständen den Namen gegeben hat.

Arpilleras entstanden zuerst in Chile während der Militärdiktatur (1973 – 1990). Die Frauen der Inhaftierten, Ermordeten
und Verschwundenen schlossen sich zusammen, um sich
gegenseitig zu stützen und bescheidene Einkünfte zu erarbeiten. In den Arpilleras
versuchten die Frauen, ihre Verzweiflung und Trauer darzustellen und so das
Erlebte zu verarbeiten und neuen Mut zu gewinnen.

In den folgenden Jahren entstanden in allen südamerikanischen Ländern Frauengruppen, die in Arpilleras die politischen und sozialen Zustände anprangern oder ihr tägliches Leben und ihre Träume auf diese Weise darstellen.

Hier ein Beispiel aus Peru zur Last der Auslandsverschuldung:

Linke Hälfte: Die Armen tragen die Last der Auslandsverschuldung: Frauen mit leeren Einkaufskörben, armselige Behausungen, drei Wassertonnen, die gegen erhöhte Gebühren von Tankwagen gefüllt werden. Rechte Hälfte: Die Reichen, gr0ßes Haus, Auto, gut gekleidet und genährt, denken an den nächsten Urlaub in den USA.